Gedicht "Morgenwanderung" Einstieg in die Marathon-Wanderung im Jubiläumsjahr des Heimatvereins

Die 28. Marathonwanderung des Heimatvereins Bad Driburg am 06. Mai 2023 erinnert an das Gedicht "Morgenwanderung"  von Franz Emanuel August Geibel, das auch als Volkslied bekannt ist:

Wer recht in Freuden wandern will,
der geht der Sonn entgegen.
Da ist der Wald so kirchenstill,
kein Lüftchen mag sich regen.
Noch sind nicht die Lerchen Wach, nur im hohen Gras der Bach
singt leise den Morgensegen."

Um 05:15 Uhr ging es also los mit der Bahn von Bad Driburg nach Lauenförde, eine halbstündige Fahrt "der Sonn entgegen", hinein in den Südosten des Kreises Höxter bzw. in den Süden Niedersachsens. Bald nach verlassen der NordWestBahn ging es zügig Richtung Beverungen zur Weserbrücke, wo der Startpunkt der diesjährigen Marathonwanderung angedacht war. Nach regnerischen Tagen zuvor war schon am frühen Morgen von der Weser aus berechtigt zu hoffen, dass gutes Wetter der Wegbegleiter sein würde. So setzten sich etwa 30 Wanderer gut gelaunt und gespannt in Bewegung, angeführt von dem erfahrenen Wanderführer Raimung Eilebrecht, der schnell deutlich werden ließ, dass nicht gebummelt werden sollte. Stefanie Eilebrecht hatte also früh darauf zu achten, dass der Anschluss der gesamten Wandergruppe erhalten blieb.

Bald war Beverungen erreicht, eine Stadt fast noch im Morgenschlaf, gut für die Marathonwanderer zu passieren. Und dann ging es auf den Weg nach Drenke tatsächlich in den Wald hinein, den der Dichter Emanuel Geibel 1839 als "kirchenstill" erlebt hatte, vorbei an blühenden Tulpen in den Vorgärten und Löwenzahn in den Weiden und an den Waldrändern. Das Dörfchen Drenke zeigte sich den Wanderern als hübscher ländlich geprägter Ort, an dem eine erste Trinkpause sehr willkommen war. Der Einstieg in die Marathonstrecke war geschafft. Neue Bekanntschaften und anregende Gespräche unter den Wanderern bereicherten die Aktivität des Gehens  und des Bewunderns der weiten Landschaften. Das macht das Wandern aus, Bewegung, Naturerfahrung und Begegnung wie Gemeinschaft; die Anstrengung vertreibt nicht die Hochstimmung, beides führt zur Wanderfreude! Da durfte es auch für einige ein kleiner Umweg sein. Der jüdische Friedhof oberhalb von Bruchhausen war beeindruckend und lohnenswert.

Auf der Nethebrücke in Hembsen, von der aus der Prozess der Renaturierung des Flusses bestaunt werden konnte, versammelte sich die Gruppe wieder, um sich nun auf den Weg nach Brakel zu machen, wo eine liebevoll vorbereitete Frühstückspause im Pfarrheim an der St. Michaelskirche wartete. Hier sind Renate und Johannes Mügge sowie Margret und Erich Böddeker lobend zu nennen; Erfrischungsgetränke und ein reichhaltiges Frühstücksbuffet kamen den Wanderern nun genau recht; auch die Beine konnten eine Sitzpause gut gebrauchen.

So gestärkt und mit Zuwachs einiger weiterer Wanderer ging es aus brakel heraus zum Fuße der Hinnenburg, dann jedoch wieder durch den Wald Richtung Emder Höhe; frisches Buchengrün erleichterten den langgezogenen Anstieg und der Weg führte bald zur zweiten Frühstückspause ins Pfarrheim von Alhausen, Geburtsort von Friedrich-Wilhelm-Weber. 

Zum gemeinsamen Foto präsentieren sich alle Wanderinnen und Wanderer nach der zweiten Rast frisch gestärkt und fröhlich vor dem Pfarrheim in Alhausen. Mitten unter Ihnen auch drei Mitglieder des Verpflegungsteams. (Foto: Heimatverein)

 

 

 

Wer aber jetzt geglaubt oder gar gehofft hatte, bei der diesjährigen Marathon-Wanderung würde man schon etwa nach 38 km das Ziel vor der Driburger Hütte erreichen, der sah sich eines Besseren belehrt. Eine größere, langansteigende, aber hübsche Schleife hin zum Eggeweg oberhalb von Altenbeken führte schließlich zur Knochenhütte und auf die letzten etwa 3 Kilometer.

Beleg der Leistung mittels Computeraufzeichnung. Es wurden etwas mehr als die erforderlichen 42,1 km.

Die Gewissheit, das Ziel wohl erreichen zu können, ließ die Stimmung steigen. Die Driburger Hütte war nun bald im Blick, das Besondere jedoch: hier wurden die Zielwanderer je einzeln begrüßt vond er Vereinsvorsitzenden Renate Mügge und mit einem hervorragenden Bärwurz von Johannes Mügge wilkommen geheißen.

In Anerkennung ihrer heutigen Leistung bekommen alle Teilnehmenden von der Vorsitzenden des Heimatvereins mit launigen Worten eine Urkunde ausgehändigt. (Foto: Heimatverein)

Auf der Hütte sorgte nun das Ehepaar Grawe für leckeren Kuchen und Getränke, wobei die erste Getränkerunde dankenswerterweise von Martin Radke übernommen wurde. Martin hatte doch tatsächlich seine 25. Marathonwanderung absolviert, was natürlich in einer besonderen Gratulation durch Renate Mügge hervorgehoben wurde. Einem sehr berechtigten Dank an den Wanderführer Raimund Eilebrecht und seiner Frau Stefanie, die die Strecke achtsam und kenntnisreich ausgearbeitet hatten, folgte nun die launige Urkundenübergabe durch die Vereinsvorsitzende. Bevor die ersten Wanderinnen und Wanderer sich müde und zufrieden auf den Nachhauseweg machten, wurde natürlich noch erzählt und gelacht, und man war sich einig, gerne wieder im nächsten Jahr!

Text: Gabi und Josef Lüttig